Die Situation an der armenisch-aserbaidschanischen Staatsgrenze bleibt weiterhin angespannt. Hintergrund ist der ungeklärte Grenzverlauf zwischen beiden Ländern. Den jüngsten Streitpunkt bildet der Grenzabschnitt rund um den See Garagöl in der Provinz Latschin (auf aserbaidschanischer Seite) bzw. den See Sewlitsch in der Provinz Sjunik auf armensicher Seite. Beide Konfliktparteien erheben Anspruch auf die Gegend und stützen sich bei dieser Auseinandersetzung auf die aus der Sowjetzeit stammenden Karten, die sich jedoch einander wiedersprechen. In den letzten Wochen kommt es immer wieder zu Zwischenfällen zwischen armenischen und aserbaidschanischen Militärs. Am 27. Mai wurden sechs Soldaten einer armenischen Aufklärungs- und Sabotagegruppe in der Provinz Kalbadschar gefangen genommen, weil diese versucht hätten, die Grenze zu Aserbaidschan illegal zu überqueren. Am 8. Juni berichtete das Verteidigungsministerium Aserbaidschans über die Gefangennahme eines weiteren armenischen Soldaten in Latschin.
Der armenischen Seite wirft Aserbaidschan vor, vermehrt Aufklärungs- und Sabotageeinheiten an die Grenzregionen zu entsenden. Ziel sei, dort Minen zu verlegen und so möglichst viele menschliche Opfer heraufzubeschwören. Erst vor wenigen Tagen kamen zwei aserbaidschanische Journalisten beim Explodieren einer armenischen Panzermine ums Leben.
Foto: Vestikavkaza.ru
Hinterlasse eine Antwort