Der zweite Präsident Armeniens Robert Kotscharjan kehrt an der Spitze einer neuen politischen Allianz in die Politik zurück. Bei einer Kundgebung vor tausenden Anhängern in Jerewan am 9. Mai verkündete er die Bildung eines nationalistischen Blocks, der an vorgezogenen Parlamentswahlen am 20. Juni als Hauptherausforderer der regierenden Partei „Mein-Schritt-Allianz“ um Nikol Paschinjan ins Rennen gehen soll. Der von Kotscharjan geführten Koalition “Armenien” gehören neben der „Partei für die Wiederauferstehung Armeniens“ auch die ultranationalistische „Daschnaksütjun-Partei (Armenische Revolutionäre Föderation).
Während des Auftritts vor ca. 20.000 Demonstranten verkündete Kotscharjan bei Wahlsieg die Umsetzung einiger ambitionierter Ziele. Unter anderem versprach er das Land aus der seit Monaten andauernden tiefen politischen Krise herauszuführen, die Sicherheit des Landes zu stärken und den ökonomischen „Kollaps“ zu verhindern. „Wir werden keine leeren Versprechen geben. Aber wir werden alles tun, damit die Menschen die positiven Veränderungen bald spüren können“, so Kotscharjan. Die Regeirung von Paschinjan bezeichnet der charismatische Oppositionsführer als „Symbol der militärischen Niederlage“ gegen Aserbaidschan im Herbstkrieg 2020.
Der aus Bergkarabach stammende Robert Kotscharjan war Präsident Armeniens von 1998 bis 2008 und gilt als eine der Schlüsselfiguren des sogenannten „Karabach-Clans“, der 20 Jahre (1998-2018) Armenien beherrschte.
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