Aserbaidschan verlangt von Armenien Erklärung über den Einsatz der russischen Iskander-M-Raketen

Bei der Eröffnung des sogenannten Trophäenparks in Baku am 12. April sprach Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyew vom Einsatz der russischen 9K723 Iskander-M (NATO-Codename: SS-26 Stone-B) Mittelstreckenraketen durch Armenien während des zweiten Karabach-Krieges im Herbst 2020. „Woher hat Armenien diese Raketen? Diese hätten nicht in Ihrem Besitz sein sollen. Wie konnte diese tödliche Waffen in die Hände der Armenier geraten? Noch haben wir keine Antworten auf diese Fragen. Wir haben genügend Beweise, warten jedoch auf die offizielle Stellungnahme.“, so Alijew. Ihm zufolge versuchte die armenische Seite, mit diesen Raketen die Stadt Schuscha nach deren Einnahme durch aserbaidschanische Einheiten am 8. November 2020 zu zerstören.

Am 15. März teilte der staatliche Minenräumungsdienst Aserbaidschans ANAMA mit, man sei während der Räumung nicht detonierter Sprengkörper in Schuscha auf die Überreste der russischen Iskander-M-Raketen gestoßen. Diese Serienversion ist allerdings nicht für den Export vorgesehen, und Armenien verfügt nachweislich über die schwächere Iskander-E-Ausführung kürzerer Reichweite. Dmitri Peskow, Pressesprecher des russischen Präsidenten wies die Vorwürfe über den Einsatz der Raketen zurück. Sollte sich aber die Behauptung der aserbaidschanischen Seite bewahrheiten, könnte dies für Verstimmung mit Russland sorgen. 

Quelle: Tass.ru, https://tass.ru/mezhdunarodnaya-panorama/11124199